Die drehbare Kuppel, die im Sommer 1991 & 2013 dankenswerterweise durch die Universität rekonstruiert wurde, hat einen Durchmesser von 6 Metern. Sie befindet sich in einer Höhe von 35 m, wodurch ein Rundumblick über Greifswald, über den Greifswalder Bodden und bis zur Insel Rügen möglich ist. Sie ist baugleich mit der Kuppel des berühmten Potsdamer Einsteinturms.
Das Herzstück der Sternwarte bildet das von CARL ZEISS JENA hergestellte Doppelteleskop, welches in dieser Variante weltweit einmalig ist. Der 1924 gefertigte Refraktor (Linsenteleskop, Serien# 11 800 B, ein Objektiv E aus dem Fertigungsjahr 1921) besitzt einen Durchmesser von 20 cm und eine Brennweite von 3 Meter. Es dient als Leitrohr und wird für die praktischen Beobachtungen verwendet.
Er wurde 1935 um einen Reflektor (Spiegelteleskop) erweitert, der einen Durchmesser von 40 cm und eine Brennweite von 9,6 Meter aufweist (NEWTON 400/6400, Serien# 16 379, Fertigungsjahr des Hauptspiegels: 1934). Der Spiegel wurde damals nur für fotografische Aufnahmen genutzt, insbesondere in der Erforschung von Sternen, die ihre Helligkeit verändern (z.B. die Pleijaden, japanisch Subaru). Als wichtiger Meilenstein der Generalrestaurierung 2024 wurden erstmals im Feb 2019 visuelle Beobachtungen durch den Umbau des Newton-Spiegelteleskops zum Cassegrain-Teleskop durch die APM Telescopes möglich. Beide Fernrohre werden durch einen Sucher komplettiert.
Auf einem gemeinsamen Stativ mit parallaktischer (deutscher) Montierung folgen sie dem Nachthimmel mit einer rein mechanisch-automatischen Nachführung, d.h. über einen Fliehkraftregler.
Neben dem erwähnten Hauptinstrument gehören zur Ausstattung noch ein mobiles SCHMIDT-CASSEGRAIN-Spiegelteleskop (200/1260) der Firma MEADE, welches ab ca. Aug 2021 mit einer schweren parallaktischen Montierung Skywatcher EQ-6 Pro Synscan ausgerüstet wird - als Ersatz für die defekte Originalnachführung. Danke an APM Telescopes für die Fotos. Abgerundet wird das Instrumentarium durch ein Schulfernrohr „Telementor“ (63/840), welches an vielen Schulen als Einstiegsmodell verwendet wird.
Für eine direkte Beobachtung von Sonnenprotuberanzen (Sonneneruptionen) steht ein Quantum H-alpha-Filter (Wellenlänge: 656,28 nm, spektrale Auflösung: 0,7 Angström) der Firma DayStar Filters zur Verfügung.